Gerade an warmen Tagen zieht uns das Wasser förmlich an. Auch unser Hund freut sich bei den heißen Temperaturen über jede Abkühlung, die er bekommen kann. Wie herrlich ist es doch im kühlen Nass gemeinsam zu spielen und planschen zu können. Ein Bild von einem herrlichen Sommertag. Doch leider bieten die vermehrt heißen Tage günstige Voraussetzungen für die sogenannten Blaualgen. Immer öfter werden Badeseen gesperrt. Nur wenige von ihnen haben einen Hundebereich. Häufiger zieht es uns daher zu Waldseen oder Teichen. Doch diese können nicht kontrolliert werden. Das Augenmerk liegt auf den Badeseen. Gehen wir also gerne mit unserem Hund am Wasser spazieren oder baden, ist der Hund auf unser Wissen und unsere Vorsicht angewiesen. Wir sollten uns das Wasser gut anschauen und anhand einiger wichtiger Punkte können wir bereits erkennen, ob hier gebadet werden sollte.
Was sind Blaualgen?
Die Blaualgen oder auch Cyanobakterien genannt, enthalten giftigen Stoffe. Sie sind einzellig und fadenförmig. Allerdings gibt es viele verschiedene Arten der Blaualge und nicht alle sind giftig. Diese kann nur ein Labor genauer differenzieren. Charakteristisch für diese giftige Art der Blaualge sind große grünliche Algenteppiche, die sich manchmal schnell ausbreiten und sogar blühen können - dies ist die sogenannte Wasserblüte.
Anders als es der Name vermutet, schimmern die Blaualgen eher grünlich, als bläulich.
Wie erkenne ich sie?
Anzeichen für Blaualgen können sein:
- bläulich-grünlich verfärbtes Wasser
- Du stehst bis zu den Knien im Wasser und kannst deine Füße nicht erkennen
- Schaum und Schlier haben sich in Ufernähe gebildet
- modriger Geruch
- tote Fische oder Vögel treiben umher
Wo sind sie zu finden?
Blaualgen siedeln sich gerne an flachen, warmen und ruhigen Bereichen von Seen, Teichen, Bächen und größeren Pfützen an. Hauptsächlich die Bereiche, die langer Sonneneinwirkung ausgesetzt wurden und nährstoffreich sind. Starker Wind kann die Blaualgen aber auch auf die andere Seite eines Sees treiben. Ab und an ist es schon vorgekommen, dass diese Algen auch in Flüssen anzufinden waren und dort für zahlreiches Fischsterben gesorgt haben.
Das Wasser ist umgekippt.
Wie kann sich mein Hund vergiften?
Häufig schlucken Hunde beim Schwimmen Wasser ab. Auch das Trinken am Rand des Sees oder Teiches kann zur Kontamination führen. War dein Hund nur kurz mit den Pfoten im Wasser und hat nichts getrunken, heißt dies noch lange nicht, dass er diese Bakterien nicht aufgenommen hat. Denn leckt er sich nach seiner kurzen Abkühlung die Beine oder Pfoten ab, hat er diese Keime genauso schnell aufgenommen, wie Hunde, die baden oder aktiv das Wasser trinken.
Manchmal werden die Algen am Ufer angeschwemmt. Diese kann der Hund entdecken und leicht auf ihnen kauen. Genauso kann er mit einem algenbenetzten Stock oder Stein spielen und den Schaum vom Wasser abschlecken. Jede Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Gegenständen durch die Blaualgen kann zu Vergiftungen führen.
Was kann ich tun?
Nach möglichem Wasserkontakt solltest du deinen Hund Zuhause gründlich abbaden. Besteht der Verdacht, dass dein Hund mit den Blaualgen in Kontakt gekommen sein könnte oder sie aufgenommen haben kann, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, der dann weitere Maßnahmen einleitet.
Wie erkenne ich eine mögliche Vergiftung?
Sichere und klare Symptome durch Kontakt mit den Blaualgen gibt es nicht. Es können unspezifische Symptome wie Durchfall (teilweise blutig oder schwarz), Erbrechen, Krämpfe, blasse oder gelbe Schleimhäute, Atemnot, Bewusstlosigkeit bis hin zu einer Leber- und Nervenvergiftung auftreten.
Vorsichtsmaßnahmen:
Um deinen Hund am besten gar nicht erst in so eine gefährliche und lebensbedrohliche Situation zu bringen, kannst du einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
- Halte deinen Hund an Wasserbereichen lieber an der kurzen Leine.
- Lass ihn sicherheitshalber nur vom mitgebrachten Wasser trinken.
- Beachte Badeverbotsschilder an Badeseen und sei bei Waldseen oder Teichen vorsichtig. Häufig können Blaualgen von einem auf den nächsten Tag auftreten oder verschwinden. Schau also lieber jeden Tag aufs Neue genau hin, wenn du an bestimmten Wasserstellen öfters vorbei gehst und verlass dich nicht drauf, dass ja am Tag zuvor nichts war. Regnet es vermehrt, können sie schnell wieder verschwinden.
- Sind es größere Badeseen kann im Internet recherchiert oder bei der jeweiligen Gemeinde nach der Wasserqualität gefragt werden.
Die Blaualgen sind nicht nur für uns Menschen und unsere Hunde gefährlich. Sie sind genauso giftig für Tiere, wie z.B. Katzen, Pferde, Kühe, Vögel und Fische.
Sei achtsam, wenn du in Wassernähe bist und schau dir das Wasser genau an, bevor du entscheidest baden zu gehen - ob mit oder ohne Tier - und trinkt lieber mitgebrachtes Wasser.
Auf ein unbeschwertes Badevergnügen im Sommer!