Wir kennen es bei uns; in der Ernährung sind essenzielle Nährstoffe wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Fette sehr wichtig. Diese bestimmten Nährstoffe kann unser Körper nicht selbst bilden. Er ist darauf angewiesen, sie durch die Nahrung zugefügt zu bekommen, da sie lebensnotwendig für die gesunden Funktionen der Organe sind. Nicht anders ist es da bei unserem Hund und unserer Katze.
Neben Kohlenhydrate und Proteine ist Fett ein wichtiges Nahrungselement für das Zusammenspiel im Körper. Daher ist es wichtig auf das richtige Fett in der Ernährung zu achten, denn Fett ist nicht gleich Fett.
Hauptsächlich wird erst einmal zwischen zwei Fetten unterschieden. Die sogenannten gesättigten und die ungesättigten Fettsäuren. Letztere werden weiter in Unterkategorie aufgeteilt.
Die unterschiedlichen Fettsäuren:
- Gesättigte Fettsäuren – sie sind in großen Mengen in tierischen Fetten wie Butter, Schmalz und Kokosfett enthalten und können vom Körper selbst gebildet werden
- Einfache ungesättigte Fettsäuren – sind in pflanzlichen Ölen wie in Raps- und Olivenöl
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – auch in pflanzlichen Ölen, aber eher in Sonnenblumen- und Distelöl
- Essenzielle Fettsäuren – können vom Körper nicht selbst gebildet und müssen zugefügt werden
- Omega-3-Fettsäuren – sind hauptsächlich in Fisch- und Leinöl
- Omega-6-Fettsäuren – bereits in vielen Lebensmitteln enthalten, häufig in Sonnenblumenöl, aber auch in Geflügelfleisch
Zwei lebenswichtige Stoffe gehören zu der Gruppe der Öle und Fette und sind damit die wichtigsten essentiellen Fettsäuren - die Linolsäure Omega-6-Fettsäure, zwei ungesättigt und die alpha-Linolensäure Omega-3-Fettsäure, dreifach ungesättigt.
Beide wirken sich positiv auf die Hautfunktion bei Tieren aus (Fell, Juckreiz, Ekzeme), ebenso werden Entzündungen im Körper entgegengewirkt, das Immunsystem gestärkt und das Herz-Kreislauf-System unterstützt. Zudem sind die essentiellen Fettsäuren ein wichtiger Bestandteil der Zellhüllen und dienen nicht nur der Gesunderhaltung der Zellen, sondern auch des gesamten Stoffwechsels im Körper.
Bei der Zufütterung von Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren ist darauf zu achten, dass am besten beide zu gleichen Teilen im Öl enthalten sind, da sie als eine Art Gegenspieler fungieren.
Barfst du deinen Hund, erhält er bereits viele wichtige Omega-6-Fettsäuren. Hier gilt es dann darauf zu achten, dass dein Liebling vor allem die notwendigen Omega-3 Fettsäuren erhält. Diese sind größtenteils in Fischölen wie z.B. Lachsöl oder Lebertran zu finden. Aber auch in pflanzlichen Ölen wie Hanf-, Lein-, Raps- oder Walnussöl.
Warum also Öle und Fette zu füttern?
Wie oben bereits erwähnt kann der Körper essentielle Nährstoffe und Fettsäuren nicht selbst herstellen. Diese werden aber für den Köper als lebenswichtige Funktion benötigt. Füttern wir unserem Hund also beispielsweise die besonders beliebte Möhren zum Knabbern, kann der Körper die Nährstoffe aus der Karotte aber nicht verwenden. Erst in Kombination mit Ölen, kann der Körper die benötigten Vitamine freisetzen und für den Körper brauchbar umwandeln. Ebenso gilt dies für die Energie, die besonders aktive Hunde benötigen, diese kann aus hochwertigen Ölen gewonnen werden.
Die Wölfe, als wilde Vorfahren unserer Hunde, nehmen durch die Erlegung von Kaninchen und Wild viel häufiger die wichtigen Omega-3-Fettsäuren zu sich. Unsere Hunde bekommen dagegen hauptsächlich Rind gefüttert, als Kaninchen oder Wild. Im Rindfleisch ist weniger Omega-3 enthalten, sodass dies zu gefüttert werden muss.
Des Weiteren haben Öle noch mehrere positive Funktionen im Körper; Stärkung des Immunsystems, Gehirnentwicklung, Sehvermögen, Hautfunktion (dichtes, glänzendes Fell), geschmeidige Haut (wirkt gegen Juckreiz und Ekzeme), Unterstützung im Fellwechsel und Herz-Kreislaufstärkung.
Im guten Hundefutter ist bereits Öl enthalten, dieses ist entweder Fisch- oder Leinöl. In der Zusammensetzung sollte dieses auch genauso aufgelistet sein. Das im Futter enthaltene Öl kannst du von der aktiven Öl-Zufütterung abziehen. Werden Öle und Fette nicht aufgelistet, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um schlechte Öle handelt, die meist aus tierischem Fett vom Abdecker stammen.
Ist Öl gleich Öl?
Nein, achte bitte darauf, dass du kalt gepresstes Öl verwendest. Manchmal steht auch „extra vergine“, „natives Öl“ oder „kalt geschlagen“ in der Beschreibung. Das Öl wird unter 40 Grad erhitzt, um alle wichtigen Nährstoffe zu erhalten. Die Omega-3-Fettsäuren sind hierbei in konzentrierter Form enthalten.
Wichtig für die Lagerung: Je hochwertiger das Öl und der Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist, desto kürzer lässt es sich lagern. Die meisten Öle halten sich nach Anbruch nur drei Monate. Am besten in die Lagerung in kleinen und dunklen Flaschen im Kühlschrank.
Wie viel Öl gebe ich?
Kleine bis mittelgroße Hunde bekommen täglich einen halben Teelöffel. Größere Hunde erhalten je 10kg Körpergewicht einen halben Teelöffel d.h. ein 20kg schwerer Hund bekommt dann einen Teelöffel Öl über das Futter.
Achte bitte darauf, dass du die Ölsorte zwischendurch wechselst, denn in jedem Öl sind die Vitamine und Fettsäuren anders enthalten.
Beispiele von Ölsorten
Da - wie oben bereits geschrieben - viele Omega-6-Fettsäuren in Fleisch und anderen Lebensmitteln enthalten sind, wird vor allem Öl mit einem hohen Omega-3 Fettanteil zu gefüttert.
Lachsöl
Eines der beliebtesten Öle für Hunde. Lachsöl besteht aus flüssigem Fett und den Fischresten vom Lachs, welche gepresst werden. Es wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf den Körper aus: glänzendes Fell, gesunde Haut, Unterstützung des Zellaufbaus, Hilfe bei Hautreizungen und Hautallergien und z.B. Ekzeme, Schuppen, ausgefallene Haare und trockene Haut.
Dorschlebertran
Das Dorschlebertran-Öl wird aus der Leber vom jungen Kabeljau, dem Dorsch, gewonnen. Es enthält Vitamin A, D und E, sowie leicht verdauliche Fette, Omega-3-Fettsäuren, Jod und Phosphor. Somit werden die Sehkraft und Abwehrkräfte beeinflusst, es schützt vor freien Radikalen, wirkt sich positiv auf Gelenke, Muskeln und Schilddrüse aus und wird für den Stoffwechselprozesse verwendet.
Rapsöl
Im Rapsöl sind Omega-3-Fettsäuren in großer Konzentration enthalten. Es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, die vor allem Hunden mit Gelenkserkrankungen wie z.B. Arthrose helfen.
Leinöl
Oder auch Leinsamöl genannt hat ebenfalls einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Es wirkt gegen Ekzemen und Schuppen, die durch trockene Haut ausgelöst wurden, sowie gegen Allergien und hilft bei Entzündungen im Verdauungstrakt.
Hanföl
Das Hanf-Öl ist besonders reich an ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Zudem kann es bei juckender Haut helfen und stärkt das Immunsystem.
Pferdefett
100% geschmolzenes Pferdefett ist nicht nur leicht verdaulich, sondern kann auch schnell vom Körper aufgenommen werden. Es liefert wichtiges Vitamin A und D, sowie die wertvollen Omega-3, 6 und 9-Fettsäuren- Zudem wirkt es sich positiv auf Haut und Fell aus.