Gesundheit

Vorsicht – Warum deine Katze kein Hundefutter fressen sollte und andersherum

8 Jun, 2022

Vorsicht – Warum deine Katze kein Hundefutter fressen sollte und andersherum

Oftmals halten wir nicht nur einen Hund oder eine Katze, sondern beide. Hunde und Katze leben patchworkgleich gemeinsam in einem Haushalt. Nicht anders ist es bei uns. Unsere Katze MauMau und unser Hund Liv teilen sich ein Zuhause und Revier. Da bleibt es gar nicht aus, dass sich unsere Katze am Hundewassernapf bedient und sie zusammen aus einem Napf dasselbe Wasser schlecken.
Doch Vorsicht sollte beim geteilten Fressen gelten! Es gibt Katzen, die sich auch gerne mal das Futter ihres Hundemitbewohners einverleiben, wenn dieser nicht gierig sein ganzes Fressen auffrisst und Reste stehen lässt. Passiert dieses räuberische Naschen nur ab und zu, ist dies erst einmal nicht weiter tragisch. Bedient sich die Samtpfote aber regelmäßig und schlemmt genüsslich vor sich hin, muss gehandelt werden. Denn über einen längeren Zeitraum kann das Fressen von Hundefutter für eine Katze kritische Folgen haben.

So unterschiedlich wie Katzen und Hunde sind, ist dies auch mit ihren Bedürfnissen. Das Katzenfutter ist für die Bedürfnisse einer Katze ausgelegt und das Hundefutter für die Bedürfnisse eines Hundes. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Futtermittel für die verschiedenen Tierarten unterschiedlich zusammengesetzt sind.

Katzen sind reine Fleischfresser und benötigen Fleisch, um zu überleben. Dementsprechend ist auch ihr Verdauungssystem der Nahrung angepasst. Sie haben einen sehr kurzen Darm, der optimal für das Verdauen von Fleisch ist. Außerdem haben sie einen sehr kleinen Magen. Deshalb müssen sie mehrmals täglich kleinere Portionen zu sich nehmen. Die wilden Vertreter verspeisen täglich fünf-sieben kleine Mahlzeiten. Ihre Magensäure ist im Gegensatz zu der unseren saurer und unterstützt damit nicht nur eine leichtere Verdauung, sondern auch das Abtöten von Bakterien. Die komplette Darmpassage dauert bei uns Menschen ca. 30 Stunden bis mehrere Tage. Bei der Katze dagegen im Durchschnitt nur 12-24 Stunden.

Außerdem sind sie auf ein qualitativ hochwertiges Futter mit sehr hohem Eiweißgehalt und ausreichendem Taurin angewiesen. Die Aminosäure Taurin können sie im Gegensatz zu Hunden nicht selber herstellen, diese kommt nur in tierischer Muskelmasse vor. Dahingehen braucht eine Katze pflanzliche Bestandteile und Kohlenhydrate nicht für ihre Ernährung. Gemüse ist in erster Linie kohlenhydratreich, weshalb es vermehrt im Hundefutter ist.

Frisst die Katze das Hundefutter, würde sie zu viele Kohlenhydrate, viel zu wenig Eiweiß und vor allem kein Taurin aufnehmen. Proteine benötigt die Katze in hohem Maße, da sie nicht die Leberenzyme selbst regulieren können, die durch den Stoffwechsel von Aminosäuren beteiligt sind. Vor allem in Fleisch-, Fisch- und Milchprodukten sind viel Proteine enthalten.
Würde die Katze über einen längeren Zeitraum Hundefutter fressen, würde sie mit der Zeit stumpfes Fell, Herz-Kreislaufprobleme und schlechte Augen bekommen. Im schlimmsten Fall führen die Mangelerscheinungen zu einer Retina-Degeneration (irreversible Erkrankung der Netzhaut), die bis zur Erblindung führen kann. 

Doch was ist, wenn mit mal das Katzenfutter leer ist? Solange es eine absolute Ausnahme ist, kannst du versuchsweise deiner Samtpfote einmal Hundefutter anbieten. Ob sie es frisst, bleibt offen. Generell gilt aber es am besten gar nicht erst anzubieten. Nicht dass sie auf den Geschmack kommt.

Auch andersherum duftet das Katzenfutter sehr verführerisch für Hunde. Wenn sie könnte, würde unsere Liv sich sofort an den Futternapf unserer Katze MauMau bedienen. Doch „leider“ steht dieser unerreichbar hoch für sie.
Würde sich der Hund am Katzenfutter bedienen, würde dieser zu viel Proteine und zu wenig Kohlenhydrate aufnehmen. Im Gegensatz zum Hundefutter ist im Katzenfutter viel mehr Energie enthalten und würde den Hund bei regelmäßigem Verzehr dick machen. Zudem kommt es zu einer Unterversorgung an wichtigen Nährstoffen, weshalb Blähungen und Durchfall auftreten können.

Katzenfutter heißt nicht umsonst Katzenfutter und Hundefutter nicht umsonst Hundefutter. Jedes Futter ist nur auf die spezifischen Ernährungsbedürfnisse der jeweiligen Tierart ausgelegt. Sollte sich das Futter geteilt werden, hilft nur ein getrenntes Füttern bzw. einen unerreichbaren Futterplatz für den jeweils anderen. 

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