Hundesport

Futterdummy – Start ins Apportiertraining mit deinem Hund

5 Oct, 2022

Futterdummy – Start ins Apportiertraining mit deinem Hund

Dein Hund bringt dir gerne Sachen? Egal ob er nun im Haus alles Mögliche anschleppt wie z.B. Socken, Kuscheltiere oder bis hin zum Kinderspielzeug? Oder bringt er dir auf euren Spaziergängen jedes Stöckchen oder auch mal einen ganz besonderen wilden Fang?
Vielleicht hast du aber auch eine Fellnase zuhause die gar nichts herbringt und du möchtest das Apportieren gerne mit deinem Hund ausprobieren?

Apportieren ist nicht nur eine tolle Beschäftigung für deinen Hund und dich, sondern stärkt auch zudem noch die Bindung und macht jede Menge Spaß. Am einfachsten ist es mit dem Futterdummy in das Apportiertraining zu starten. Denn welchen besseren Anreiz gibt es für einen Vierbeiner als mit unwiderstehlich leckeren Snacks, Spielstunden und jede Menge Streicheleinheiten Neues zu lernen?

Apportieren ist nicht gleich Ballwerfen

Doch das Apportieren ist nicht einfach Ball werfen und dein Hund bringt ihn dir zurück. Diese Situation ist eher spielerisches apportieren und wird von echtem apportieren stark unterschieden. Beim Ball oder Stöckchen werfen und holen, bestehen keine Regeln. Viele Hunde rennen bereits schon los, wenn nur die Wurfbewegung angedeutet wird und der Gegenstand noch gar nicht durch die Luft fliegt. Dann steht es ihnen frei, ob sie den Ball oder das Stöckchen für einen erneuten Wurf zurückbringen oder lieber erst einmal damit durch die Gegend laufen, darauf herumkauen oder selbst damit spielen.

Durch das Apportieren arbeitest du nicht nur mit deinem Hund eng zusammen, sondern machst dich für ihn interessant, stärkst zudem die Bindung zwischen euch und verbindest das Training wichtiger Kommandos in einem.

Erste Schritte ins Apportiertraining

Hast du bereits einen Hund, der dir, vielleicht schon als kleiner Welpe, alle möglichen Gegenstände bringt oder einen totalen Balljunkie, ist der erste Grundstein bereits gelegt. Doch es gibt auch viele Hunde, die das Herbringen erst einmal lernen müssen. Am einfachsten geschieht dies mit einem befüllbaren Dummy. Welcher Hund kann schon unwiderstehlich lecker duftenden Hundeleckerlies widerstehen? 
Befülle den Futterdummy zusammen mit deinem Hund, zeige ihm den Gaumenschmaus, der nun in den Dummy kommt und dann mache das Bringsel für die Fellnase noch interessanter, indem du damit durch die Luft wedelst und den Dummy über den Boden ziehst. Der leckere Snackgeruch wird sich schnell verteilen. Verstecke den Dummy mal hinter deinen Rücken und schaue ob er bereits danach sucht. Kommt er bereits zu dir, um an den Dummy zu kommen oder sucht hinter deinem Rücken nach ihm, belohne deinen Liebling sofort aus dem Futterdummy für sein Interesse an das neue Beschäftigungsutensil. Neben dem bekennenden Interesse lernt dein Hund zeitgleich, dass er ohne dich nicht an das Leckerli kommen wird. 

Erst wenn dieses erreicht ist, kann das eigentliche erste Training beginnen. Bleibe für die erste Zeit erst einmal im vertrauten Garten und nutze eine lange Schleppleine. Zum einen hat dein Hund so kaum Ablenkung und kann sich ungestört auf die neue Übung konzentrieren und zum anderen ist mit der Hundeleine sein Bewegungsradius anfangs eingeschränkt. Lege oder werfe den befüllten Dummy in seinen Radius und verwende für den Anfang keinerlei Kommandos. Von nun an heißt es belohnen, wenn er den Dummy aufnimmt, belohnen wenn er ihn herumträgt und belohnen wenn er ihn herbringt. Jede gewünschte Aktion mit dem Bringsel wird direkt belohnt. Entfernt sich dein Hund allerdings mit dem Dummy oder kaut darauf herum, wird es keine Belohnung geben. 
So wird deine Fellnase schnell lernen, wie er mit dem Futterdummy umgehen soll, welche Aktionen gewünscht sind und welches Verhalten nicht. Zudem lernt er mit jeder Belohnung, dass er nur mit Frauchens oder Herrchens Hilfe an die leckeren Köstlichkeiten kommt. Somit wird nicht nur die Bindung zwischen dem Hunde-Mensch Gespann weiter gefestigt, sondern auch das Interesse aneinander. 

Mit Kommandos ans Apportieren

Sitzt auch diese Übung gut, geht es nun ans zielgerechte Apportiertraining. Die Kommandos müssen her. Als erstes darf jetzt nur noch losgelaufen werden, wenn deine Fellnase das Kommando bekommt, hinterherlaufen zu dürfen. Kann dein Hund bereits zuverlässig bei „Sitz“ oder „Bleib“ an Ort und Stelle bleiben, ohne gleich hinter etwas herlaufen zu wollen, hast du bereits die halbe Miete gemacht. Bei vielen Hunden kann es erst einmal turbulent zu gehen, wenn sie nicht wie gewohnt gleich losstarten dürfen, wenn etwas für sie durch die Luft geworfen wird. Hier kann es einige Zeit, Geduld und Mühe kosten, bis die Impulskontrolle und Standruhe des Hundes trainiert ist. Doch es lohnt sich. Denn so läuft er nicht mehr kopflos jedem sich bewegenden Gegenstand hinterher, sondern wartet erst auf deine Erlaubnis loslaufen zu dürfen.

Wird der Futterdummy nun geworfen, muss dein Hund mit einem eindeutigen Kommando wie z.B. „Bleib“ sicher neben dir verbleiben. Erst auf dein Kommando „Bring“ darf er losstürmen, um den Dummy zu holen. Wird der Dummy hierbei direkt und zuverlässig zu dir zurückgebracht, bekommt er mit dem Signal „Gib“ oder „Aus“ sein letztes Kommando, indem er bestenfalls das Brinsgel direkt in die geöffnete Hand fallen lässt. Direkt danach bekommt er seine verdiente Gaumenschmausbelohnung aus dem Futterdummy.

Klappt das Zurückbringen des Bringsels nicht sofort, kann auch hier mit einer langen Arbeitsleine gearbeitet werden. Gehe deinem Hund hierbei auf keinem Fall hinterher, er soll auf dich zu kommen und nicht andersherum. Oftmals hilft es schon, wenn du ein paar Schritte rückwärtsgehst, um deinen Hund herzulocken. 

Königsdisziplin im Dummytraining

Klappt das Dummytraining einwandfrei, ihr seid mit jeder Menge Spaß bei der Sache und könnt gar nicht genug davon bekommen, lässt sich die Arbeit mit dem Bringsel natürlich noch weiter steigern. Die ersten Schwierigkeitssteigerungen können lange Würfe über weitere Distanzen sein, danach kann anstatt auf dem kurz gemähten Rasen auf einer hoch gewachsenen Wiese trainiert werden. Hier kann sich der Hund nicht mehr nur auf seine Augen verlassen, sondern muss seine Nase einsetzen, um den Geruch des Futterdummies zu erschnüffeln. Somit ist er gleich doppelt gefordert.
Ist dies alles eine Leichtigkeit für deinen Liebling geworden, gibt es noch eine Königsdisziplin. Hier werden gleich mehrere Dummies verteilt und der Hund muss sie alle nacheinander apportieren. Definitiv eine Aufgabe für absolute Apportierprofis.

Egal ob deinem Hund das Apportieren durch eine bestimmte Rasse bereits im Blut liegt oder nicht, das Apportiertraining kann für jeden Hund etwas sein. Ausprobieren lohnt sich. Wichtig ist, dass sowohl dein Hund als auch du, mit Spaß und Freude bei der Sache seid.

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