Wer kennt es nicht – dieses glückselige Gefühl, wenn sich dein Hund mit dir zusammen voller Freude in das nächste Abenteuer stützt?
Die kalte, nasse und teils dunkle Jahreszeit soll uns nicht abschrecken. Schließlich können wir im Winter genauso viel mit unserer Fellnase erleben und unternehmen.
Schau dir deinen Hund im frischen Schnee an, wie er mit seiner Nase dicht über den Boden aufgeregt hin und her läuft, sie vielleicht sogar in die weiße Pracht steckt. Durch den Schnee riecht alles viel intensiver für ihn. Manche Fellnase springen aufgeregt mit großen Sätzen hin und her oder sprinten was das Zeug hält, sodass der Pulverschnee nur so fliegt.
Warum also dann nicht ein gemeinsames Winterabenteuer erleben? Egal ob es ein ausgedehnter Schneespaziergang sein soll oder gezogen auf Langlaufskiern mit Wintersport verbunden ist. Oder in den schneearmen und nasskalten Gebieten eher die aufregende Offroad Mountainbiketour oder das ausgiebige Joggen ist. Hauptsache es macht dir und deinem Hund Spaß, gebt aufeinander Acht und seid gut vorbereitet.
Was gilt es zu beachten?
Nicht jeder Hund ist automatisch für kalte Temperaturen mit teils eisigem Wind ausgelegt. Jede Hunderasse besitzt eine andere Fellbeschaffenheit. Während arktische Rassen wie z.B. Husky und Malamute einen dicken und wärmenden Pelzmantel tragen, gibt es auch Hunde, die im Vergleich zu ihnen eher ein T-Shirt anhaben und über kaum bis gar keiner Unterwolle verfügen. Dies können Kurzhaarhunde sein, aber auch sehr junge, alte oder kleine Hunde. Jeder von ihnen wird eine andere Kältetoleranz haben und die T-Shirt Fraktion unter den Hunden viel eher anfangen zu frieren. Hier kannst du mit einem gut isolierenden Hundewintermantel deinen Liebling wärmend versorgen. Er wird den Hundemantel bei den eisigen Temperaturen lieben.
Ab nach draußen und los geht es?
Nicht ganz! Wer bereits den Rest des Jahres viel mit seinem Hund unternommen hat, wird schon gute Muskeln aufgebaut haben. Nichtsdestotrotz müssen sich sowohl unser Hund als auch wir, erstmal an die kalten Temperaturen, dem eisigem Wind, verkürztem Tageslicht und nassem Wetter gewöhnen. Daher ist es ratsam im späten Herbst oder frühen Winter draußen einige kleine Testabenteuer zu verbringen. Dies können z.B. Joggen oder je nach Schneefall Langlauf sein. Einfach alle Aktivitäten, die es möglich machen, jederzeit nach Hause umzudrehen und sich wieder aufwärmen zu können. Dies hat den Vorteil, dass es uns nicht nur langsam an die Wetterunterschiede heranführt, sondern wir auch gleichzeitig sehen, wie lange wir mit unserer Fellnase die Zeit draußen unbeschwert und ohne Probleme genießen können.
Doch was ist, wenn das Winterabenteuer doch mal größer ausfällt als geplant? Das Wetter umschwängt und eisigen Wind mit sich bringt? Sei auf alle Eventualitäten so gut es geht vorbereitet. Dazu zählt auch bei deinem Hund – nicht nur bei dir - über typisch auftretende Gesundheitsprobleme im Winter Bescheid zu wissen.
Wie kannst du Erkrankungen erkennen und vor allem wie kannst du sie versorgen?
- Unterkühlung
Eine Unterkühlung bei Hunden kann auftreten, wenn diese längere Zeit draußen sind, sich dabei eigentlich schon längst hungrig oder müde fühlen oder sich draußen bei den nassen und windigen Temperaturen länger nicht bewegt haben.
Bei einer Unterkühlung fällt die Körperinnentemperatur beim Hund auf unter 35°C und ist potenziell lebensgefährlich. Sie äußert sich durch starkes Zittern, woraufhin mit mal gar kein Zittern mehr folgt. Der Hund ist schläfrig oder lethargisch, schwach und Fell und Haut fühlen sich kalt an. Schreitet die Unterkühlung weiter fort, vermindert sich die Herzfrequenz, das Zahnfleisch ist blass, der Hund hat Gangprobleme und kann schließlich bewusstlos werden.
Dann heißt es schnell reagieren! Bringe deinen Hund sofort aus der kalten Umgebung in eine Wärmere, trockne ihn gründlich mit Handtüchern ab oder föhne ihn auf niedrigster Stufe trocken. Anschließend wickle ihn in warme Decken ein und lege in Handtüchern gewickelte warme Wärmflaschen an den Hund. Bitte achte darauf, dass die warme Wärmflasche nicht ungeschützt auf der Hundehaut liegt, dies kann sonst zu Verbrennungen führen. Probiere, ob deine Fellnase warme Flüssigkeit trinken möchte, diese sollte auf keinen Fall heiß sein. Miss anschließend mit einem Thermometer im Popo deines Hundes die rektale Temperatur. Liegt diese weiterhin unter 35°C oder wirkt dein Hund lethargisch oder nicht ansprechbar, bringe ihn sofort zu einem Tierarzt.
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, empfiehlt sich ein isolierter Hundemantel, der deinen Liebling schön warmhält. Macht ihr Pausen, verwende eine isolierte Hundematte, auf die er sich zum Ausruhen legen kann und wähle einen wind- und schneegeschützten Ort. Gib deiner Fellnase als Verpflegung energiereiche Snacks und versorge ihn mit Wasser. Sobald der Hund aber anfängt zu zittern, solltest du das Abenteuer frühzeitig beenden oder direkt irgendwo Schutz suchen, wo ihr euch aufwärmen könnt.
- Erfrierung
Sobald die Temperaturen unter 0°C fallen, wird die Durchblutung in den Extremitäten reduziert, um die Körperwärme an den lebenswichtigen Organen zu erhalten. Dies ist ein Vorgang, der sowohl bei uns Menschen als auch bei den Hunden stattfindet. Werden die Extremitäten über längere Zeit nicht mehr mit Blut versorgt, kann dies zu schweren Verletzungen bis hin zum Absterben dieser Körperteile führen. Bei Hunden sind vor allem Nase, Ohren, Schwanzspitze und die Vorhaut bei Rüden betroffen.
Die Anzeichen einer Unterkühlung sind blasse, graue oder bläuliche Hautverfärbungen, kalte oder brüchige Stellen unter Berührung, Schmerzäußerungen und Schwellungen durch Erwärmen dieses Bereiches, Blasen oder Geschwüre der Haut bis hin zu geschwärzter oder abgestorbener Haut (letzteres beides eher Tage später).
Solltest du eine Erfrierung bei deinem Liebling feststellen, suche umgehend den nächsten Tierarzt auf. Die erfrorenen Stellen müssen vorsichtig und sehr langsam wieder aufgewärmt werden. Achte auf jeden Fall, dass dein Hund diese Stelle nichts selbst traumatisiert, indem er z.B. versucht sie mit den Zähnen anzuknabbern. Gib dem Hund auf keinen Fall menschliche Schmerzmittel, diese sind größtenteils nicht sicher für den Hund, manchmal lebensgefährlich und können die aktuelle Situation verschlimmern.
Erfrierungen kannst du vermeiden, indem du deinen Hund – wie bereits oben geschrieben – gegen Unterkühlungen schützt. Unternimm keine ausgiebigen Abenteuer, wenn das Wetter windig ist und sehr kalte Temperaturen herrschen.
- Pfotenverletzung
Die Pfotenverletzung ist eine der häufigsten Verletzungen bei Hunden, die im Winter viel unterwegs sind. Angefangen bei Reizungen durch zu viel Streusalz, welches überall gestreut wird, über eingerissene Krallen bis hin zu blutenden Schnittwunden, die durch scharfe Eiskrusten, eingeschneite Scherben oder scharfen Skikanten der Langlaufskier verursacht werden können. So eine Verletzung der Hundepfote ist sehr schnell ernst. Entweder fühlt sich dein Liebling so sehr durch die Pfotenreizung gestört, dass er nicht mehr richtig laufen kann oder er hinterlässt mit jedem Gang eine Blutspur. Schnitte in den Pfoten können schnell sehr viel bluten und müssen daher umgehend versorgt werden. Daher ist es ratsam immer etwas Verbandsmaterial zur Hand zu haben oder Taschentücher, die erstmal provisorisch fest draufgedrückt werden können, ehe man Zuhause oder am Auto ist und dies richtig verbinden kann. Dann sollte direkt ein Tierarzt zur weiteren Behandlung aufgesucht werden.
Bei einer Pfotenverletzung müssen die Schneereste gründlich entfernt werden. Nur so hast du einen freien Blick und kannst sehen, um was für eine Verletzung es sich handelt und wie schlimm es ist.
Du kannst die winterbedingten Verletzungen der Pfoten vorbeugen, indem du nach jedem Ausflug die Pfoten deines Hundes mit einem Handtuch und Wasser wäscht (oder Pfotenreiniger verwendest), das Fell zwischen den Ballen und Krallen an den Pfoten im Winter kurz schneidest und vor bzw. nach jedem Spaziergang fettende Pfotencreme verwendest. Außerdem empfehlen sich Hundeschuhe. So hat dein Hund nicht nur mehr Grip, sondern schützt zudem die empfindlichen Pfoten. Verletzungen durch Skier kannst du nur vorbeugen, indem du deinem Hund beibringst, während der Skiabfahrt in sicherem Abstand hinter dir herzulaufen und somit den Skikontakt vermeiden.
Nun bist du mit möglichen Verletzungen im Winter deines Hundes vertraut und weißt was im schlimmsten Fall zu tun ist.
Doch was ist, wenn ihr fernab irgendwo unterwegs seid, der Rückweg noch lang ist und keine Menschenseele weit und breit zu sehen ist? Wie würdest du im Notfall deinen Liebling zurückbringen können, wenn er erkrankt oder gar verletzt ist?
Hier ist es hilfreich mit deinem Hund eine bestimmte Trageweise im Notfall zu trainieren. Größere Hunde kannst du z.B. gut über deinen Schultern tragen, indem du ihn dir praktischen um den Nacken legst und mit jeder Hand je die Vorder- und Hinterpfoten festhältst. So trägst du sein Gewicht über deine Schultern. Kleinere und mittelgroße Hunde kannst du in einem gutsitzendem Brustgeschirr und einem Haltegriff ideal tragen. Die kleinen Hunde bleiben dabei meist so in dem Geschirr hängen und können problemlos so getragen werden.
Jetzt bist du bestens informiert und kannst dich gut vorbereitet in euer nächstes gemeinsames Winterabenteuer stürzen!