Nachdem das Coronavirus beim Menschen nun schon seit Monaten die Nachrichten beherrscht, sind nun auch unsere lieben Vierbeiner an der Reihe. Auch sie können von der Corona Pandemie betroffen sein! Haben wir Menschen uns infiziert, kann eine Übertragung auf unser Haustier möglich sein. Bislang sind dabei Hunde eher seltener betroffen. Vor allem unsere Samtpfoten können sich durch uns schnell mit Sars-CoV-2 anstecken. Eine Ansteckung andersherum - vom Haustier auf uns Menschen - ist dabei nach heutigem Stand nicht möglich.
Deshalb gilt einmal mehr, dass ein infizierter Mensch am Coronaviurs einen gewissen Abstand zu seinen Haustieren hält. Nur so können die Vierbeiner vor einer möglichen Infektion geschützt werden.
Mit dem Beschluss vom Bundesrat am 3. Juli 2020 beginnt schnellstmöglich eine Meldepflicht für infizierte Haustiere an Sars-CoV-2-Virus in Deutschland.
Wer könnte sich infizieren?
Eine Studie fand bereits heraus, dass sich sowohl Katzen als auch Frettchen mit Sars-CoV-2 anstecken könnten. Hunde seien dabei eher seltener betroffen. Ratten, Mäuse, Schweine und Hühner zum Bespiel gar nicht. Eine allgemeine Entwarnung gäbe es dafür aber nicht. Denn in den Niederlanden haben sich auf einer Farm bereits Nerze angesteckt, die zu den Mardern zählen.
Insgesamt sind zurzeit nur 15 bestätigte Fälle bekannt, da nur wenig Tiere in verschiedenen Ländern getestet wurden. Zu den populärsten Tierfällen zählen neben der infizierten Nerzfarm in den Niederlanden auch Tiger und Löwen in Zoos in den USA.
Bereits bekannt ist, dass bestimmte Tierarten einen anderen Stamm vom Coronavirus in sich tragen können. Diese verursachen allerdings keine Lungenschäden, sondern Darmentzündungen. Mehr dazu in Grobys Blog "Hilfe Coronavirus – Wie versorge ich meine Haustiere?".
Wer soll getestet werden?
Auf das Coronavirus würde nur getestet werden, wenn das betroffene Haustier Symptome zeige oder in einem Haushalt mit einer bestätigten Coronainfektion leben würde. Zum Bespiel kann hier eine Katze plötzlich vermehrt niesen, schnarchen oder gar keine Luft mehr bekommen. Dies können Anzeichen auf eine Corona-Infektion sein. Genauso gut können diese Symptome aber auch auf einer anderen Erkrankung zurückzuführen sein, ohne dass das Corona-Virus dahintersteckt. Ähnlich wie bei einem Katzenschnupfen.
Es werden somit nicht gleich alle Haustiere getestet, sondern nur bei einem begründeten Verdacht auf Sars-CoV-2.
Diejenigen, die einen Corona-Test machen lassen mussten, wissen wie unangenehm es ist, ein Stäbchen tief in den Rachen und die Nase geschoben zu bekommen. Auch unseren Haustieren wird es nicht anders gehen. Bei ihnen wird ebenfalls auf diesen Weg der Test erfolgen. Deshalb sollten auch nur Tiere mit Symptomen oder diejenigen, die in einem infizierten Haushalt leben, getestet werden. Es wäre ansonsten unnötiger Stress für das Tier. Und dafür extra in Narkose legen, wenn kein sichtlicher Grund besteht, belastet den Körper.
Wer testet?
Einen Virustest können alle Haustierärzte bei den Tieren machen, die für eine mögliche Infektion in Frage kommen. Für die Kosten dieses Testes müssen die Tierbesitzer aufkommen. Wird der Test dagegen von einem Veterinäramt angefordert, zahlt dieses die Testkosten für das jeweilige Tier.
Fällt das Testergebnis positiv aus, muss das bestätigte infizierte Haustier der Veterinärbehörde oder dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Dies kann durch einen Tierarzt oder dem zuständigen Labor erfolgen. Diese melden wöchentlich über das EDV Programm „TierSeuchenNachrichten-System“ an das Bundeslandwirtschaftsministerium. Erfasst werden: das Datum der Feststellung, die betroffene Tierart, der betroffene Bestand, sowie der Kreis bzw. die kreisfreie Stadt, in der das Tier gemeldet ist.
Warum besteht eine Meldepflicht?
Nur mit Hilfe der Meldepflicht in Deutschland lassen sich infizierte Haustiere erfassen. Diese werden von der Veterinärbehörde, der Weltorganisation für Tiergesundheit und der EU-Kommission gemeldet. Ebenso sollen dem Friedrich-Loeffler-Institut diese Fälle übermittelt werden, um ihnen bei einer Studie behilflich zu sein (diese betreibt auch das EDV Programm „TierSeuchenNachrichten-System“). All dies kann hoffentlich bei der Behandlung von kranken Menschen behilflich sein. Zudem bekommt die Forschung mehr Erkenntnisse über das Vorkommen des Virus, sowie dessen Übertragung und Ausbreitung.
Was passiert mit infizierten Haustieren?
Ist ein Haustier am Coronavirus erkrankt, sollen diese nun auf jeden Fall – ebenso wie wir Menschen - in Quarantäne bleiben, auch dies für 14 Tage. Dies kann ein Käfig oder ein geschlossenes Zimmer sein. Sonstige Freigängerkatzen bleiben für diese Zeit im Haus. Hierbei wird das Tier nur nötig versorgt. Kuscheleinheiten und Spielstunden sollten unterlassen werden, um einen möglichst großen Abstand zum infizierten Haustier zu halten. Schwere Krankheitsverläufe – wie sie bei uns Menschen auftreten können – sind bislang beim Haustier nicht bekannt. Dementsprechend gäbe es auch keine spezielle Behandlung. Die Behandlung bezieht sich auf das Ausmaß der Symptome.
Wie kann ich mich und mein Haustier schützen?
Die Haustiere jetzt wie verrückt zu waschen oder gar zu desinfizieren ist nicht sinnvoll. Dies kann massive gesundheitlichen Schäden nach sich ziehen. Viel mehr gilt es die grundlegenden Hygiene Regeln einzuhalten. Ebenso ist es hilfreich während der Pandemiezeit das eigene Haustier gegenüber fremden Personen auf Abstand zu halten. Dasselbe gilt für einem selbst, in dem man zurzeit darauf verzichtet fremde Tiere zu streicheln.
Corona Tests bei Haustieren sollen wirklich nur bei Verdacht gemacht werden – ebenso wie es bei uns Menschen der Fall ist!