Jeden Tag gibt es neue Meldungen. Das Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich schnell aus und betrifft immer mehr Menschen, weltweit. Infizierte und mögliche Infizierte sind in häuslicher Quarantäne. Manche von ihnen im Krankenhaus. Doch neben der Sorge wie man das Virus am besten überstehen kann, gesellen sich gerade bei Tierbesitzern zusätzliche Fragen. Allen voran: „Wer versorgt mein Haustier?“ und "Kann ich meinen Hund oder meine Katze anstecken?"
„Hilfe ich bin in Quarantäne – Wie soll ich jetzt mein Haustier versorgen?!“
Müssen wir uns in Quarantäne aufhalten, so dürfen wir die Wohnung oder das Haus bzw. eigene Grundstück nicht verlassen. Gerade für diejenigen, die in einer Wohnung mit einem Hund leben, ist es unmöglich unter Quarantäne die gewöhnten Gassi-Gänge zu unternehmen. Wir können unserer Fellnasen schlecht sagen, dass sie von nun an auf der Toilette ihr Geschäft verrichten solle. Der Hund ist es von Anfang an gewohnt sein Geschäft draußen zu verrichten, wie soll damit mal eine Umstellung möglich sein? Auch wenn dieses mühsame Training sicherlich für ordentlich Ablenkung in der Zeit sorgen könnte. Doch nicht alle die unter der Krankheit leiden können das Bett verlassen. Wir sind also auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Stehen wir unter Quarantäne haben wir vielleicht „eh“ schon eine gesunde Person zur Hand, die uns mit Einkäufen versorgt - sei es ein anderes Familienmitglied, ein Nachbar oder Freund. Vielleicht kann genau diese Person unseren Liebling für seine Geschäfte ausführen.
Wichtig ist dabei, dass die Person weder die Wohnung betritt noch direkten Kontakt mit, der zu unter Quarantäne stehenden Person hat. Ein gründliches Händewaschen mit Seife nach Anfassen der Leine samt den zugehörigen Utensilien, als auch nach dem Hundekontakt selbst, gehören auf jeden Fall dazu.
Haben wir keine gesunde Person, die unsere Fellnase Gassi führen kann, stehen alternativ Gassidienste zur Verfügung, die im möglichen Fall eventuell einspringen können.
Besitzen wir dagegen ein eigenes Grundstück für uns alleine - mit einem abgetrennten Gartenbereich - dürfen wir uns auch draußen an der frischen Luft im eigenen Garten aufhalten. Dieses ist gerade für Hundebesitzer ein riesengroßer Bonus. So kann der Liebling für seine Geschäfte in den Garten und sich nebenbei austoben. Man ist nicht zwingend auf auswärtige Gassi-Runden angewiesen.
Für unsere Samtpfoten besteht dahingehend keinerlei Problematik. Eine Wohnungskatze kann wie gewohnt ihren Rhythmus haben. Freigänger können über eine Tür nach draußen und später wieder hineingelassen werden, ohne dabei selbst vor die Tür gehen zu müssen.
Besitzen wir Pferde oder andere Haustiere, die anderweitig untergebracht sind, sind wir auch hier wie bei den Hunden in Wohnungen auf die Mithilfe von anderen Personen angewiesen, die unsere Tiere z.B. im Stall für uns mitversorgen.
„Hilfe Coronavirus – Kann sich mein Haustier bei mir anstecken?“
Die beruhigende Antwort: Bislang gibt es keine Belege darüber, dass infizierte Menschen ein Tier anstecken können. Dies gilt sowohl für Hunde, Katzen und andere Haustiere, als auch für die Nutztiere wie Pferde, Kühe oder Schweine. Auch anderes herum wurde kein Beweis erstellt, dass Tiere uns mit dem Coronavirus infizieren können. Allerdings ist die Entwicklung des Virus dynamisch und Forschungen entwickeln sich weiter.
Dementsprechend muss bei einer Ansteckung bislang nicht auf das Haustier verzichtet werden. Lediglich sollte ein zu enger Kontakt, wie z.B. das Abschlecken durchs Gesicht verhindert und die gängigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Vielen wird aus den Nachrichten der vermutlich infizierte Hund in Hongkong bekannt sein. Der positive Testbefund wird aber darauf begründet, dass dieser Hund mit einer infizierten Person in einem Haushalt lebte und sich mit den Erregern verunreinigt habe. Ihm geht es zurzeit gut und er zeigt keinerlei Anzeichen.
Sollte unser Haustier dennoch irgendwelche Symptome aufzeigen, kann in Rücksprache mit dem Veterinäramt derselbe Test – wie bei uns - zum Virusnachweis erfolgen, um genauere Umstände des Virus zu erforschen.
„Coronavirus – Gibt es das Virus auch bei Tieren?“
Bei den Tieren ist das Coronavirus bereits bekannt, allerdings in einer anderen Form als unser jetziges. Knapp 60-80 % aller Tiere tragen das Coronavirus in sich; viele von ihnen sind symptomlos. So können Hunde das „canine Coronavirus“ in sich tragen. Dieses kann als „canine enteric coronavirus“ (CECoV), welches erstmals 1971 auftratt, Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Das „canine respiratory coronovirus“ (CRCoV) ist erstmals 2003 aufgetreten und eng mit dem Rinder Coronavirus (BCoV) bekannt. Es befällt die Atemwege. Typische Symptome Husten, Niesen, Nasenausfluss bis hin zu einer Lungenentzündung. Von dem Atemwegs-Coronavirus kann das „pantropic canine Coronavirus“ (pantropic CCoV) mutieren. Das Virus weitet sich dahingehend auf andere Gewebe aus und kann von gestörten Bewegungsfunktionen und Krämpfen bis hin zum Tod führen. Auch Katzen können Virusträger sein. Das „feline Coronovirus“ (FCoV) ist wie beim Hund mit Durchfall und Erbrechen verbunden. Unter 1 % dieser erkrankten Katzen, können die „feline infektiöse Peritonitis“, kurz FIP, entwickeln, indem das Virus mutiert. Diese Krankheit ist bei Katzen weitgeläufig und die Katze sammelt Flüssigkeit im Bauchfellbereich an. Bei Schweinen ist auch das Virus der Auslöser der „epizootische Virusdiarrhoe“. All die genannten Coronaviren bei den Tieren stellen für uns Menschen aber keine Gefahr dar. Sie zeigen lediglich, dass es das Coronavirus bereits seit langem in anderen Formen gibt.
„Quarantäne – Wie beschäftige ich meinen Hund?“
Hunden, die es gewohnt sind, ihren Auslauf und vielleicht ein paar sportliche Aktivitäten zu haben, wie z.B. im Hundeverein oder das Nebenherlaufen beim Fahrradfahren, kann es sehr schwerfallen, plötzlich für 14 Tage in der Wohnung oder im Haus eingesperrt zu sein. Für diese Hunde muss Beschäftigung her und sicherlich freuen sich auch alle anderen Fellnasen über ein bisschen Abwechslung.
So kann z.B. eine selbstgebaute Schnüffelwiese für ausgiebige Abwechslung und tollen Schnüffelspaß sorgen. Bekanntlich soll die Riecharbeit ermüdend und anstrengend sein.
Für sportliche Hunde und wenn es die gesundheitliche Verfassung zulässt, kann für den Hund ein Parcours gebaut werden. Sei es aus verschiedenen Haushaltsgegenständen, um die der Hund – durch Vorhalten eines Leckerlies – hindurch läuft oder einen selbstgebauten Sprunghindernis. Hier wird z.B. ein Besen über zwei Karton oder anderen Gegenständen gelegt und es kann versucht werden, ob der Hund drüber springen möchte.
Auch eine einfache Spur durch Verteilen oder -stecken der Leckerlies kann für eine super Abwechslung sorgen. Oder das Apportieren vom Lieblingsspielzeug kann geübt zu werden. Vielleicht kann unsere Fellnase nachher ganz neue Sachen, die wir nie ausprobiert hätten.
„Ausgangssperre - Was ist, wenn sie verhängt wird?“
Bereits in Mitterteich - in Bayern - wurde die erste Ausgangssperre Deutschlands verhängt. Ob weitere Städte oder Länder folgen, bleibt abzuwarten. Doch vor allem die Haustierbesitzer fragen sich, was sie erwarten wird. Im Rahmen der „unabdingbaren Versorgung von Haustieren“ dürfen wir mit unserem Hund Gassi gehen. Allerdings nur in unmittelbarer Wohnungsnähe und auf jedem Fall mit einer schriftlich festgehaltenen Begründung, warum wir das Haus oder die Wohnung verlassen.