Im Haus Fliegen fangen ist harmlos. Doch draußen kann diese Jagd sehr schnell gefährlich werden. Eine vermeintliche Fliege kann eine Biene oder Wespe sein. Tiere können nur schwer bis gar nicht unterscheiden, ob es sich nun um eine harmlose Fliege oder um ein anderes Insekt handelt, welches womöglich zu stechen kann.
Sowohl Katzen als auch Hunde können gestochen werden
Ich sehe unsere Tigerin MauMau durch den Garten flitzen. Neugierig und interessiert wartet sie in der Wiese, beobachtet die kleinen Insekten auf den Blüten. Die geborene Jägerin lauert auf ihre Chance. Voller Spannung zuckt der Schwanz hin und her, leise und langsam schleicht sie vorwärts. Sprintet los. Doch zu spät. Selbst ein Sprung durch die Luft macht das Erreichen des Tieres unmöglich. „So ein Mist“ wird sich MauMau vielleicht denken. Ich dagegen denke: „Was für ein Glück“.
Irgendwo anders vielleicht eine andere Situation. Wir sind mit unserem Hund im Garten. Spielen gerade mit den Kindern, der Hund läuft frei im eingezäunten Garten umher und tobt sich aus. Im Spielen bemerkt unsere Fellnase etwas um sich herumfliegen. Er denkt sich vielleicht „Au ja, ein weiteres tolles Fangspiel“. Schnappend versucht er das Insekt einzufangen. Nach mehreren Versuchen hat er es geschafft. Das Insekt ist gefangen. Doch kaum eine Sekunde später fängt er fürchterlich an zu jaulen und flüchtet. Erschrocken halten wir im Spielen inne und schauen fragend zu unserem Hund. Er jammert und winselt, versucht schmerzhaft und speichelnd etwas mit seiner Zunge nach draußen zu bekommen. Schnell laufen wir zu unserer Stupsnase. Wir sehen gerade noch, dass er eine Biene auf der Zunge kleben hat. Unser Hund wurde in die Zunge gestochen. „So ein Mist!“
Plötzliches aufjaulen, hektisches weglaufen oder drehen, schmerzhaftes auftreten, sowie vermehrtes kratzen und lecken können Anzeichen eines Insektenstiches sein.
Erste Hilfe Maßnahmen bei einem Insektenstich
Gerade bei einem Stich in die Zunge oder allgemein in den Atemwegen sollte umgehend der nächste Tierarzt aufgesucht werden. Idealerweise sollte hier zu zweit gefahren werden. Einer bleibt bei dem Tier, versucht den Stich zu kühlen und hält es unter Beobachtung, während der Andere fährt. Hier kann nur ein Tierarzt mit bestimmten Medikamenten und Überwachung helfen, um ein mögliches zuschwellen der Atemwege zu verhindern.
Jault unser Tier plötzlich auf, versucht sich immer wieder am Rücken, der Nase oder Pfote zu kratzen und zu lecken, kann dies manchmal ein Hinweis auf ein Insektenstich sein. Bienen lassen häufig ihren Stachel stecken, indem sie sich ihn abreißen. Der Stachel muss mit einer Pinzette (alternativ auch mit einer Zeckenzange) entfernt werden. Wespen oder Hummeln können dagegen mehrmals stechen. Manchmal verheddern sie sich im Fell unserer Stupsnase oder Samtpfote. Hier müssen wir das Insekt vorsichtig entfernen.
Wir können mit einer in ein Tuch gewickelten kalten Kompresse versuchen vorsichtig zu kühlen. Hiermit können wir eine weitere Anschwellung durch das Gift und den Stich verhindern.
Egal ob Hund oder Katze. Stört etwas, versucht unser Vierbeiner es durch lecken oder kratzen wegzubekommen. Dies kann gerade bei einem Insektenstich fatal sein und sich durch diese Manipulation schnell entzünden. Häufig ist es schwer, unser Tier die ersten Tage nach einem Insektenstich rund um die Uhr im Auge zu haben. Da kann zwischenzeitlich ein Halskragen helfen.
Anders sieht es allerdings aus, wenn unser Tier nach dem Insektenstich plötzlich erschöpft ist, Kreislaufprobleme und blasse Schleimhäute bekommt oder sich erbricht. Dies können Anzeichen einer allergischen Reaktion bis hin zu einem anaphylaktischen Schock sein. Ein Tierarzt sollte umgehend aufgesucht werden.
Oftmals heilt ein Insektenstich, wenn er z.B. an Pfoten oder Nase ist, nach nur wenigen Tagen ohne Komplikationen ab. Erst Stiche an den Atemwegen oder mögliche Reaktionen auf den Stich erfordern unser Eingreifen und einer Vorstellung beim Tierarzt.
Doch welche Vorsichtmaßnahmen kann ich treffen?
Leider lassen sich Insektenstiche manchmal nur schwer vermeiden. Vor allem bei Katzen, die gerne und oft draußen umherlaufen, ist es unmöglich einzugreifen, wenn sie versuchen ein Insekt wie z.B. eine Biene zu fangen. Hier können wir nur aufmerksam sein, wenn sie sich mit Mal anders verhält.
Bei Hunden können wir dagegen schon etwas mehr eingreifen. Er sollte am besten bereits von klein auf beigebracht bekommen, nicht nach Fliegen zu schnappen. Für Hunde kann auch das Kommando „Nein“ sehr hilfreich sein. Ablenken kann ebenfalls eine Methode sein, wenn unser Bello auf das Summen eines Insektes aufmerksam wird.
Des Weiteren ist es hilfreich unser Haustier, egal ob Katze oder Hund, nur drinnen zu füttern. Somit können wir ein Anlocken der Stachelflieger vermeiden, die sich womöglich im Futter verstecken können.
Wir tun unser Bestes, um stichfrei durch die Insektenzeit zu kommen!