Gesundheit

Obst und Gemüse – Was darf mein Hund fressen, was ist giftig?

14 Nov, 2022

Obst und Gemüse – Was darf mein Hund fressen, was ist giftig?

Wir teilen immer mehr mit unserem geliebten Hund. Längst ist er nicht mehr nur ein Haustier, sondern ein vollwertiges Familienmitglied geworden. So bleibt es nicht aus, dass nicht mehr „nur“ das Bett miteinander geteilt wird, sondern unser Liebling auch etwas von unserem Essen abbekommt. Gemüse und Obst sind essentielle Bestandteile unserer Ernährung – auch bei unseren Hunden – welche uns für lebenswichtige Funktionen im Körper wichtige Ballast- und Mineralstoffe, sowie viele Vitamine liefern. Doch nicht alles, was uns Menschen schmeckt und für uns gesund ist, ist es auch für unsere Hunde! Im Gegenteil, einige Sorten sind sogar giftig und lebensgefährlich für unsere Fellnase. Damit es gar nicht erst zu einer möglichen Vergiftung oder Schlimmeres kommt, folgt nun eine Auflistung welche Obst- und Gemüsesorten ein Hund fressen darf und welche nicht.

Obst und Gemüse ist nicht nur im gekauften Hundefutter bereits enthalten, sondern wird auch gerne als Teil der Rohfütterung ergänzt und als knackigen und frischen Snack zwischendurch gegeben.

Folgendes Gemüse und Obst gilt nur im reifen Zustand als unbedenklich:

  • Äpfel (ohne Kerne): enthalten besonders viele Vitamine und Pektin
  • Aprikosen (ohne Kern)
  • Bananen: liefern Calcium und Magnesium, sind aber sehr zuckerhaltig
  • Birnen: nur überreif füttern
  • Blattsalat
  • Brokkoli
  • Brombeeren: können die Leber entgiften
  • Chinakohl: in kleinen Mengen
  • Erdbeeren
  • Fenchel
  • Gurken (ohne Kerne)
  • Kartoffeln: nur gekocht
  • Kohlrabi: in kleinen Mengen
  • Kürbis
  • Mangold: nicht für Hunde mit Neigung zu Nieren- und Blasensteinen
  • Maniok
  • Möhre
  • Orange/Mandarinen: enthalten viel Calcium, Phosphor und Vitamin C
  • Nektarinen (ohne Kern)
  • Pflaumen (ohne Kern)
  • Pfirsich (ohne Kern)
  • Rote Beete: in kleinen Mengen und nicht für Hunde mit Neigung zu Nieren- und Blasensteinen
  • Rübe
  • Sellerie
  • Spargel
  • Spinat: gedünstet und nicht für Hunde mit Neigung zu Nieren- und Blasensteinen, hoher Eisen- und Vitamingehalt
  • Topinambur
  • Wassermelone
  • Zucchini

Damit deine Fellnase die Vitamine und Nährstoffe aus dem Obst und Gemüse besser aufnehmen und verwerten kann, empfiehlt es sich die Sorten püriert zu verfüttern. Es hat auch den Vorteil, dass es bei mäklig fressenden Tieren unter das Nassfutter gemischt werden kann. Nichts destotrotz freuen sich unsere Fellnasen zwischendurch aber auch über knackige und frische Snacks in größeren Stücken. So kann der Kautrieb befriedigt werden.

Möchtest du es mit dem Obst und Gemüse ganz einfach und unkompliziert handhaben, empfehlen wir den fertig gefrorene Früchtemix, Gemüsemix gelb oder grün oder den Obst/Gemüse Mix.

Natürlich gibt es neben dem gesunden und unbedenklichen Gemüse und Obst auch giftige bzw. lebensgefährliche Sorten, wo äußerste Vorsicht geboten ist. Manche dürfen nur in rohem Zustand nicht gefüttert werden, aber in Gekochtem schon. Andere wiederum sollten ganz vom Speiseplan gestrichen werden.

Giftiges und lebensbedrohliches Gemüse und Obst:

  • Apfelkerne: Die Apfelkerne enthalten die gefährliche Blausäure und sollten daher beim Verfüttern eines Apfels entfernt werden.
  • Aubergine: Aufgrund des Solaningehalts niemals roh füttern. Gekocht verringert sich der Gehalt. Es sollten aber dennoch nur kleine Menge verfüttert oder am besten ganz darauf verzichtet werden.
  • Avocado: Eine Überdosis des darin enthaltenden Persin kann zu einer Herzmuskelschwäche bis hin zum Tod führen. Welche Menge ein Hund fressen müsste, ist unklar. Bereits kleine Mengen können schon Durchfall und Erbrechen auslösen.
  • Johannisbeere: In Johannisbeeren ist Benzoesäure enthalten, die erst bei größeren Mengen schädlich ist. Es kann zu Erbrechen oder epileptischen Anfällen kommen.
  • Knoblauch: In höheren Mengen können Zwiebeln Vergiftungen hervorrufen. Die darin enthaltenden Schwefelverbindungen können die roten Blutkörperchen zerstören. In geringen Mengen gilt Knoblauch allerdings als gesundheitsfördernd, da es eine antivirale und -bakterielle Wirkung hat. 
  • Kartoffeln, Paprika, Tomaten: alle drei enthalten den toxischen Stoff Solanin. Daher Kartoffeln nie roh verfüttern; nur reife Tomaten und den grünen Stielansatz entfernen und immer nur kleine Mengen rote Paprika füttern. Gerade in den grünen Paprika und den grünen Stielen ist der Solaningehalt höher.
  • Kirschen: Kirschen schmecken wohl jedem. Gefährlich wird es allerdings, wenn der Kern zerkaut wird. Dieser enthält Blausäure, die zu Bauchkrämpfe, Durchfall und bis hin zum Atemstillstand führen kann.
  • Kohlsorten (Weiß-, Rot-, Wirsing-, Blumen- oder Grünkohl): Das darin enthaltene Thiocyanat unterdrückt die Funktionen der Schilddrüse und führt roh gefüttert zu Blähungen und Bauchkrämpfen. Gekocht dürfen kleine Mengen verfüttert werden. Nie zu große Mengen, da er schwer verdaulich ist und dennoch zu Blähungen führen kann.
  • Lauch und Zwiebel: Beide sind roh besonders giftig. Gekocht aber auch noch. Durch den Verzehr zerstören die Sulfide in diesem Gemüse die roten Blutkörperchen. Dies führt zu einer Anämie. Erste Symptome sind Durchfall und Erbrechen. Appetitlosigkeit, Schwäche und eine beschleunigte Herzfrequenz folgen bei einer schweren Vergiftung.
  • Pilze: Wie es auch bei uns Menschen ist, können giftige Pilze schwere Folgen haben. Nicht anders ist es bei unserem Hund. Symptome können Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Herzrasen, Schlappheit, vermehrter Speichelfluss, zittern, Krämpfe und unkoordinierte Bewegungen sein.
  • Rhabarber: Die darin enthaltenden Oxalate binden das Calcium im Körper, welches für die Stabilität der Knochen benötigt wird. Der Verzehr senkt den Calciumspiegel im Körper, da alles in die Knochen geht. Dies führt zu Magen-Darm-Entzündungen, Nierenschäden und schlimmstenfalls zu Herzversagen.
  • Rohe Hülsenfürchte (Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen): Roh sind sie sowohl für uns Menschen als auch für Hunde schädlich. Darin enthalten ist Phasin, ein zuckerbindendes Eiweiß, welches zur Verklumpung der roten Blutkörperchen führt. Erbrechen, Bauchkrämpfe, blutiger Durchfall und Fieber können die Folge sein. Eine Überdosis Phasin kann zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich führen. Auch gekocht können sie in größeren Mengen zu Blähungen und Verstopfungen führen.
  • Weintrauben und Rosinen: besonders toxisch und lebensgefährlich. Je nach Dosis können Magenkrämpfe, Erbrechen, Durchfall bis hin zum Nierenversagen auftreten. Im schlimmsten Fall bis zum Tod. Rosinen haben aufgrund ihres getrockneten Zustandes eine höhere Konzentration. Hier reicht schon eine geringe Menge aus, bis es zu Symptomen kommt. Mehr über Rosinen erfährst du in Grobys Blog.

Inwieweit du bedenklich lebensgefährliche Obst- und Gemüsesorten verfüttern in gekochtem Zustand und geringen Mengen verfüttern möchtest, ist völlig dir selbst überlassen zu entscheiden.

Genauso wie Gemüse und Obst unterschiedliche Auswirkungen im Körper haben können, kann sich auch der Körper unterschiedlich verhalten. So kann dein Hund auf ein Gemüse oder Obst reagieren, wo andere Hunde keine Unverträglichkeiten zeigen. Beobachte daher deinen Hund genau. So lernst du ihn und sein Nahrungsspektrum kennen, was er verträgt oder nicht, wenn du neue Sorten auf den Speiseplan deiner Fellnase setzt.
Und nicht zu vergessen: Die Dosis macht das Gift. Manche reagieren eher auf etwas Falsches, andere später. Wichtig ist zu wissen, was dein Hund gefressen hat, evtl. wieviel und bei ersten Vergiftungssymptomen direkt einen Tierarzt zur weiteren Klärung aufzusuchen.

Hierbei handelt es sich nur um eine einfache Auflistung. Es sind nicht alle Sorten genannt und es wird keine Gewähr übernommen.

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